UNESCO – Agavenlandschaft und historische Tequila-Produktionsstätten

Quelle: INAH / Estrella Pérez

Zwischen den Ausläufern des Vulkans Tequila (Volcán de Tequila) und dem Tal des Rio Grande de Santiago erstreckt sich eine weite Landschaft aus blauen Agaven, die seit dem 16. Jahrhundert das Herzstück der Tequila-Produktion bildet. Das UNESCO-Weltkulturerbe „Agavenlandschaft und historische Tequila-Produktionsstätten“ umfasst die Gemeinden Teuchitlán, Magdalena, Tequila, Amatitán und El Arenal im Bundesstaat Jalisco, die mit der traditionellen Herstellung von Tequila verbunden sind.

Hier wächst die blaue Agave (Agave tequilana), eine einheimische Pflanze dieser Region. Die besondere Qualität des Bodens und des Klimas in dieser Gegend trägt zur hohen Qualität der Agaven bei, die für die Tequila-Produktion verwendet werden. Nur Tequila, der aus diesen Pflanzen gewonnen wird, kann die Herkunftsbezeichnung erhalten. Die imposante Agavenlandschaft verkörpert nicht nur die landwirtschaftliche Praxis, sondern auch eine reiche kulturelle Geschichte. Die Region ist seit mindestens 2.000 Jahren ein Zentrum für die Herstellung fermentierter Getränke und Stoffe aus den Fasern der Pflanzen.

Die Agavenlandschaft dient als Beispiel für die kontinuierliche Verbindung zwischen der alten mesoamerikanischen Agavenkultur, von der Domestizierung der Pflanze über die Zubereitung bis zur Verwendung für Nahrungsmittel und rituelle Zwecke. Die Verwendung der gekochten oder gerösteten Pflanzenmitte (das Agavenherz) steht im Mittelpunkt dieser traditionellen Praktiken. Als wichtige Zuckerquelle für Lebensmittel wurden die Agavenherzen in Grubenöfen über Brennholz weich gegart. Eine andere Verwendung bestand in der Zubereitung eines rituellen alkoholischen Getränks, das durch Fermentierung des Saftes aus der Mitte der gekochten Agave hergestellt wurde. Diese traditionelle Herstellungsweise bezeichnet heute das alkoholische Getränk Mezcal.

Um 1600 wurde in der Region das europäische Destillationsverfahren arabischen Ursprungs eingeführt, um Mezcal-Wein herzustellen. Der Übergang von Grubenöfen vorspanischen Ursprungs zu gemauerten Öfen, markierte die Unterscheidung zwischen Tequila-Mezcal und Mezcal aus anderen Regionen in Mexiko.

Die historische Entwicklung von Tequila als Spirituose begann im 17. Jahrhundert. Bis zum 20. Jahrhundert enstanden großflächige Plantagen mit majestätischen Haciendas und großen Destillerien, die bis heute das Landschaftsbild prägen. Das Getränk wurde nach dem bedeutendsten Ort der Region benannt: Tequila.

Die Agavenlandschaft und historischen Tequila-Produktionsstätten repräsentieren die kulturelle Bedeutung der Agavenpflanze in der mexikanischen Tradition, insbesondere in Bezug auf die Herstellung von Tequila. Bei einem Besuch in dieser Region können die verschiedenen Phasen der Tequila-Produktion, vom Anbau der Agaven bis zur Destillation und Reifung erkundet werden.

Weitere Informationen: Tequila, Jalisco

 

Archäologische Zone Guachimontones

In diesem Gebiet befindet sich auch die archäologische Zone Guachimontones, als Zeugnis der Teuchitlán-Kultur, die zwischen 200 und 900 n. Chr. in dieser Region lebten. Sie schufen Terrassen für die Landwirtschaft, für Wohnhäuser, Tempel und einen Zeremonienhügel.

Weitere Informationen: Archäologische Zone Teuchitlán-Guachimontones

 

Daten

Aufnahme: 2006

UNESCO: Liste des Weltkulturerbes

Bundesstaat: Jalisco

 

+ Virtuelle Rundgänge, Videos und Fotos


YouTube: Agave Landscape and Ancient Industrial Facilities of Tequila – UNESCO/NHK – 2013 – 2:47 min

ARD: Doku – Tequila – Agavenlandschaft und Produktionsstätten – 2009 – 15 min

 

Linkhinweise und Quellen

 

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