Bundesstaat Chihuahua

Chihuahua ist ein Bundesstaat im Norden Mexikos mit beeindruckenden Landschaften, darunter die berühmte Kupfercanyon, die viermal größer und tiefer als der Grand Canyon in den USA ist. Die Region ist auch für ihre reiche Kultur und Geschichte bekannt, die von den indigenen Völkern der Tarahumara und anderen beeinflusst wurde. Die charmante Kolonialstadt Chihuahua ist die Hauptstadt des Bundesstaates und ein attraktives Reiseziel für Besucher.

 

Informationen zum Bundesstaat Chihuahua


Der Bundesstaat Chihuahua liegt im Norden von Mexiko. Er grenzt im Norden und Osten an die USA, im Südosten an den Bundesstaat Coahuila, im Süden an Durango, im Südwesten an Sinaloa und im Westen an den Bundessstaat Sonora.

Die Bundeshauptstadt ist die gleichnamige Stadt Chihuahua. Der Bundesstaat ist in 67 Gemeinden (Municipios) eingeteilt.

Der Bundesstaat Chihuahua hat eine Fläche von 247.412,6 km², was 12,6 % der Landesfläche ausmacht. Flächenmäßig ist Chihuahua der größte mexikanische Bundesstaat.

Statistische Daten
Bevölkerungsentwicklung im Bundesstaat Chihuahua
Jahr Bevölkerung gesamt davon Frauen davon Männer Veränderung
2020 3.741.869 1.888.047 1.853.822 9,85%
2010 3.406.465 1.713.920 1.692.545 11,58%
2000 3.052.907 1.532.935 1.519.972 25,02%
1990 2.441.873 1.228.571 1.213.302  

Die Bevölkerung im Bundesstaat Chihuahua entspricht etwa 3,0% der Gesamtbevölkerung Mexikos.

Religion im Bundesstaat Chihuahua

Die Bevölkerung ist überwiegend katholisch. Bei der letzten INEGI-Volksumfrage im Jahr 2020 ergab sich folgende Verteilung:

Katholisch 2.712.366 Personen
Protestantisch 475.603 Personen
Andere Religionen 3.306 Personen
keine Religionszugehörigkeit 533.329 Personen

Instituto Nacional de Estadística y Geografía (INEGI) – Chihuahua

economia.gob.mx – Statistiken über den Bundesstaat


Wetter und Klima
Wetter

Das aktuelle Wetter und die Wettervorhersage der kommenden 14 Tage für den Bundesstaat Chihuahua auf daswetter.com

das Wetter in Chihuahua


Klima
Quelle: INEGI

Die durchschnittliche Jahrestemperatur im Bundesstaat Chihuahua beträgt 17°C. Die Tageshöchsttemperaturen mit über 30 °C werden in den Monaten Mai bis August erreicht, die niedrigsten Temperaturen liegen bei etwa 0 °C im Januar. In der Region Ciudad Juárez können von Juni bis August Höchsttemperaturen von 40°C und mehr erreicht werden, in der Sierra Madre Occidental Tiefsttemperaturen von -5°C oder weniger.

Niederschläge sind selten und fallen überwiegend im Sommer, die Gesamtniederschlagsmenge beträgt etwa 500 mm pro Jahr.

Im Bundesstaat Chihuahua werden vier verschiedene Klimaregionen unterschieden, die in Abhängigkeit der Höhenlage in weitere Untergruppen eingeteilt werden:

 

Sehr trockenes Klima (Wüstenklima)

Ein sehr trockenes Klima herrscht in der physiographischen Region „Sierras und Llanuras del Norte“ und in den Wüstenregionen vor, mit durchschnittlichen Jahrestemperaturen zwischen 18 und 22 °C und einer durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge zwischen 100 bis 300 mm. Das sehr trockene Klima tritt auf ca. 40% des Territoriums auf.

Sehr trocken, halbwarm, mit Sommerregen BWhw 14,33 %
Sehr trocken, gemäßigt, mit Sommerregen BWkw 25,56 %

Trockenes Klima (Wüstenklima) und Halbtrockenes Klima (Steppenklima)

In den unteren Teilen der Sierra Madre Occidental, auf ca. 33% des Territoriums, herrscht trockenes und halbtrockenes Klima vor. In den trockenen Klimagebieten liegt die durchschnittliche Jahrestemperatur bei über 18 °C und der durchschnittliche Jahresniederschlag unter 400 mm. In den halbtrockenen Klimagebieten liegt die durchschnittliche Jahrestemperatur bei unter 18 °C und der durchschnittliche Jahresniederschlag zwischen 300 und 600 mm. 

Halbtrocken, sehr heiß und warm, mit Sommerregen BS1(h´)w 0,55 %
Halbtrocken, halbwarm, mit Sommerregen BS1hw 1,08 %
Halbtrocken, gemäßigt, mit Sommerregen BS1kw 15,42 %
Halbtrocken, halbkalt,  mit Sommerregen BS1k“w 0,65 %
Trocken, halbwarm, mit Sommerregen BShw 5,95 %
Trocken, gemäßigt, mit Sommerregen BSkw 9,05 %

Warmgemäßigtes Klima mit Regen im Sommer: In den oberen Teilen der Sierra Madre Occidental, auf 24% des Territoriums, herrscht ein warmgemäßigtes (subtropisches) Klima vor. Die Niederschläge treten hauptsächlich im Sommer auf, mit Jahresmengen zwischen 600 und 1000 mm. Die Tageshöchsttemperaturen können 35 °C und mehr erreichen, in den Winternächten können die Temperaturen auch bis zum Gefrierpunkt und darunter sinken.

Halbfeucht, gemäßigt, mit Sommerregen C(w) 12,90 %
Halbfeucht, halbkalt, mit Sommerregen C(E)(w) 11,23 %

Tropisches Savannenklima

Auf etwa 3 % des Territoriums kommt ein warmes, halbtrockenes Klima vor, mit einer durchschnittliche Jahrestemperatur zwischen 22 °C bis 26 °C. Die meisten Niederschläge fallen während der Regenzeit im Sommer. Im Winter gibt es eine kurze Trockenzeit, wobei die Niederschlagsmenge in einigen Monaten unter 60 mm liegt. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 650 bis 1000 mm. Die Luftfeuchtigkeit ist das ganze Jahr hoch.

Halbfeucht, warm, mit Sommerregen A(w) 0,28 %
Halbfeucht, halbwarm, mit Sommerregen ACw 3,00 %
Flughäfen in Chihuahua

Zum Flughafen Chihuahua bestehen nationale Flugverbindungen und internationale Flugverbindungen zwischen den USA. Zum Flughafen Juárez bestehen nationale Flugverbindungen.

Internationaler Flughafen von Chihuahua

Aeropuerto Internacional de Chihuahua “General Roberto F. Villalobos”  Der Flughafen Chihuahua befindet sich ca. 13 km nordwestlich der Stadt. Es bestehen zahlreiche nationale Flugverbindungen sowie […weiterlesen]

Internationaler Flughafen von Ciudad Juárez

Aeropuerto Internacional de Ciudad Juárez “Abraham González” Der Flughafen Ciudad Juárez liegt im Süden der Stadt. Es bestehen nationale Flugverbindungen in verschiedene Städte des Landes. […weiterlesen]

Zur Geschichte des Bundesstaates
Prähispanische Geschichte in Chihuahua

In der präkolumbischen Zeit war das heutige Gebiet von Chihuahua die Heimat verschiedener nomadischer und halbnomadischer indigener Gruppen. Eine der bemerkenswertesten war die Casas Grandes Kultur (300 v. Chr. – 1400 n. Chr.), die mit den weiter nördlich ansässigen Anasazi- und Mogollon-Kulturen verwandt ist. Diese Kultur hinterließ bedeutende archäologische Stätten wie Paquimé und Cuarenta Casas, die heute zu den wichtigsten Zeugnissen des prähispanischen Nordmexikos zählen. 1999 erklärte die UNESCO Paquimé zum Weltkulturerbe.

Es gibt Hinweise darauf, dass sie Handel, Landwirtschaft und Jagd betrieben. Im 13. Jahrhundert begann der Niedergang der wichtigsten Zentren, zu denen auch Paquimé gehörte.

Im 15. Jahrhundert zogen sich einige Gruppen, die einst diese Städte bewohnten, in die Sierra Madre Occidental zurück, während andere nach Norden flohen und sich den Anasazi anschlossen. Es wird vermutet, dass die heutigen Taracahita-Gruppen (Yaquis, Mayos, Ópatas, Tarahumaras) Nachfahren der Mogollonen sind.

Eroberung von Chihuahua

Im Gegensatz zu den sesshaften Kulturen im Süden von Neuspanien waren die ethnischen Gruppen im Norden weit über das Gebiet verteilt und leisteten den europäischen Eindringlingen im 16. Jahrhundert gewaltsamen Widerstand. Mehrere Expeditionen wurden unternommen, um die Gebiete zu erkunden und zu erobern. Im Jahr 1562 ernannte der Vizekönig von Neuspanien den Expeditionsteilnehmer Francisco de Ibarra zum Gouverneur und Hauptmann der neu eroberten Gebiete. So entstand die Provinz Nueva Vizcaya, das die heutigen Bundesstaaten Chihuahua, Durango, Teile von Coahuila und New México umfasste.

Ein weiteres Mitglied der Ibarra-Expedition (Rodrigo de Río de Loza) gründete 1567 die Stadt Santa Bárbara aufgrund der Silberfunde in den umliegenden Bergen. Auch in der Gegend des nicht weit entfernten heutigen Ortes Parral wurden weitere Silbervorkommen entdeckt. Im Jahr 1658 entdeckte der spanische Bergmann Francisco Molina die erste Goldader in San Francisco del Oro, das sich ebenfalls in der Nähe befindet. Dies führte zu einem schnellen Wachstum der Bevölkerung, im Jahr 1683 wurden 6.000 spanische Siedler in der Region registriert. In dieser Zeit wurde auch eine bedeutende Route zum Transport von Waren angelegt, die Chihuahua mit Durango, Zacatecas und Mexiko-Stadt verband. 

Diese Ereignisse markierten den Beginn der Eroberung und Besiedlung von Chihuahua, wobei der Bergbau eine zentrale Rolle spielte und die Region nachhaltig prägte.

Kolonisation von Chihuahua

Bereits ab dem Jahr 1554 kamen auch Franziskaner in der Region an und gründeten Missionen in Paso del Río del Norte und Casas Grandes. Gemeinsam mit den Jesuiten, die im 17. Jahrhundert folgten, spielten sie eine zentrale Rolle bei der Kolonisation und der Einführung neue religiöser und sozialer Strukturen. So entstanden im 17. Jahrhundert zahlreiche Missionen in neu besiedelten Gebieten, da mit der Entdeckung von weiteren Silber- , Gold- und Kupfervorkommen in Chihuahua zahlreiche weitere Orte gegründet wurden.

Die einheimische Bevölkerung leistete während des 16. bis 18. Jahrhunderts heftigen Widerstand gegen die spanische Besiedlung, was die spanische Krone dazu veranlasste, militärische Schutzeinrichtungen (Presidios) in Paso del Norte (1683, heute Ciudad Juárez), San Francisco de Conchos (1685) und Janos (1686) zu errichten.

1707 führte die erste Minenerkundung in Santa Eulalia zur Gründung der Stadt Chihuahua im Jahr 1709, die ursprünglich San Francisco de Cuéllar und später San Felipe El Real de Chihuahua genannt wurde. Auch entstanden einige Haciendas, darunter die Hacienda von Encinillas, auf der eine Textilfabrik errichtet wurde, was den Beginn der groß angelegten Textilproduktion markierte.

Von 1751 bis 1753 griffen nomadischen Stämme die Landgüter (Haciendas) in der Nähe der heutigen Hauptstadt an. Um die rebellischen Stämme zu kontrollieren und die wirtschaftliche Entwicklung, vor allem den Bergbau, zu fördern, wurden weitere Militärposten errichtet, um die Aufständigen zu besiegen.

Im frühen 19. Jahrhundert erlebte Chihuahua durch den Bergbau, Druckereien, höhere Bildung und eine Münzprägeanstalt einen wirtschaftlichen Aufschwung.

 

Bundeshauptstadt

Chihuahua (Stadt)

Die Region wurde ursprünglich von den Conchos-Indianern bewohnt. Die Gründung und Entwicklung der Stadt beginnt im 16. und 17. Jahrhundert durch die in der Gegend […weiterlesen]

Sehenswürdigkeiten und Museen

Archäologische Zonen in Chihuahua

Chihuahua beheimatet bedeutende archäologische Stätten, die Einblick in die prähistorische Vergangenheit der Region geben. Die Paquimé-Kultur, eine der bekanntesten indigenen Kulturen der Region, hat zahlreiche […weiterlesen]

Museen im Bundesstaat Chihuahua

Der mexikanische Bundesstaat Chihuahua verfügt über eine reiche kulturelle Geschichte, die in zahlreichen Museen im ganzen Bundesstaat aufbewahrt und ausgestellt wird. Die Stadt Chihuahua selbst […weiterlesen]

 Pueblos Mágicos

Im Bundesstaat Chihuahua gibt es 5 Pueblos Mágicos, die als besondere Reiseziele eingestuft werden. Die Pueblos Magicos (Magische Orte) zeichnen sich durch ihre kulturelle und historische Bedeutung oder durch besondere Landschaften und Naturschauspiele aus.

Batopilas, Chihuahua

Batopilas (Batopilas de Manuel Gómez Morín) liegt in einer der tiefsten Schluchten in der Sierra Madre Occidental, im Gebirge der Sierra Tarahumara. Die Stadt wurde […weiterlesen]

Casas Grandes, Chihuahua

Der Ort Casas Grandes geht auf die antike Stadt Paquimé zurück, deren archäologische Überreste sich im Süden des heutigen Ortes befinden. Als der spanische Eroberer […weiterlesen]

Creel, Chihuahua

Die Stadt wurde um 1900 als geplante Siedlung gegründet, um die Eisenbahnlinie auszubauen. Creel ist dank der Nähe zu mehreren attraktiven Orten wie dem Copper […weiterlesen]

Guachochi, Chihuahua

Der Ort zählt seit 2023 zu den Pueblos mágicos.   Lage und Anreise Guachochi liegt im südwestlichen Teil des Bundesstaates Chihuahua, ca. 425 km von […weiterlesen]

Hidalgo del Parral, Chihuahua

Der Ort zählt seit 2023 zu den Pueblos mágicos.   Lage und Anreise Hidalgo del Parral liegt im südlichen Teil des Bundesstaates Chihuahua, ca. 230 […weiterlesen]

Weitere Orte

Barrancas del Cobre (Kupferschlucht)

Die Kupferschlucht, die wegen der kupfergrün schimmernden Wände so bezeichnet wird, ist ein beeindruckender Canon, viermal so groß wie der Grand Canon in den USA. Spektakulär ist die Zugfahrt mit dem El Chepe“ auf den 650 km, durch über 80 Tunnels und 32 Brücken.

 

Ausflüge, Touren und Aktivitäten

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Aktivitäten im Bundesstaat Chihuahua
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Unterkünfte in Chihuahua

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Unterkünfte im Bundesstaat Chihuahua

 


Weitere Informationen über Unterkünfte in Mexiko gibt es hier.

Linkhinweise und Quellen

Kultur- und Tourismusinformationen
Wikipedia

Bundesstaat Chihuahua

State of Chihuahua

Estado de Chihuahua


Weitere Linkhinweise

Chihuahua – Reiseführer und Tourismusinformationen (pdf)

Chihuahua ist bekannt für seine beeindruckende Landschaften wie beispielsweise der atemberaubende Kupfercañon. Für das Reiseziel Chihuahua finden sich auf dieser Seite einige Reiseführer als PDF-Dokumente, […weiterlesen]