Einteilung der Klimazonen nach der Höhenstufe

Die Topographie Mexikos ist durch eine Vielzahl von Landschaften gekennzeichnet, darunter Küstenebenen, Wüstengebiete, gemäßigtes Hochland und ausgedehnte Bergketten. Diese Vielfalt schafft eine Vielzahl unterschiedlicher Klimazonen im ganzen Land.

Die Höhenstufen beschreiben heute allgemein die Ökosysteme, die sich aufgrund unterschiedlicher Umweltbedingungen in unterschiedlichen Höhen, durch den Einfluss von Temperatur, Feuchtigkeit, Bodenzusammensetzung und Sonneneinstrahlung entwickeln und folglich verschiedene Vegetations- und Tierarten aufweisen.

Eine erste Einteilung der Klimazonen nach den Höhenstufen geht auf den Naturforscher Francisco José de Caldas (1768-1816) zurück, der das tropische Klima in den südamerikanischen Anden nach Jahrestemperaturen und Höhenlagen in fünf Klimazonen einteilte und diesen die charakteristische Vegetation und landwirtschaftliche Nutzung zuordnete.

Alexander von Humboldt, der von 1799 bis 1803 durch Süd- und Mittelamerika reiste und dabei verschiedene Pflanzenarten aus unterschiedlichen Höhenlagen erforschte, greift diese Einteilung auf, modifiziert sie und veröffentlichte nach seiner Rückkehr nach Europa in seinen Schriften die Einteilung seiner Klima- und Vegetationszonen.

In seiner Theorie geht Humboldt davon aus, dass die Höhenstufen horizontal verlaufen und auf der ganzen Welt übereinstimmen. Durch die Reisen späterer Naturforscher wurde diese Annahme widerlegt und so konnten die Höhenstufen aufgrund der unterschiedlichen Umweltbedingungen und der spezifischen Merkmale der Pflanzen- und Tierwelt für verschiedene Standorte in der Welt angepasst werden.

Durch die unterschiedlichen weltweiten Lichteinstrahlungen und die vorherrschenden Winde wurde zudem festgestellt, dass die Höhenstufen nicht überall horizontal verlaufen, jeder erforschten Region konnte ein spezifisches Klima und eine spezifische Ausrichtung der Höhenstufen zugeordnet werden.

Einteilung der Klimazonen nach Höhenstufen für Zentral- und Südamerika


Quelle: David Rumsey Historical Map Collection


Tierra Caliente (heißes Land)

Dazu zählt das Land vom Meeresspiegel bis zu ca. 1500 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Zone hat ein feuchtes, tropisches Klima, mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 25 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Die Tagestemperaturen sind sehr hoch, die Temperaturen in der Nacht mild.

In Mexiko gehören zum „heißen Land“ die Küstenregionen, die Halbinsel Yucatán, der Isthmus von Tehuantepec (die Landenge zwischen dem Bundesstaat Oaxaca und der Halbinsel Yucatán), das Tiefland auf der Halbinsel Baja California, Gebiete im Norden Mexikos und die Ausläufer der Gebirgsketten, die in den Pazifischen Ozean oder den Golf von Mexiko abfallen.

Die Gebiete weisen ein ganzjährig warmes bis heißes Klima auf, vor allem während der Regenzeit von Mai bis Oktober sind die Temperaturen sehr hoch und es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Von Juni bis November können auf die Küstengebiete tropische Wirbelstürme treffen.

Da während der Trockenzeit von November bis April die Temperaturen gemäßigter sind und die Luftfeuchtigkeit geringer, wird diese Zeit von den meisten Touristen bevorzugt, um an den mexikanischen Küstengebieten den Urlaub zu verbringen.

Landwirtschaftliche Nutzung: Anbau von Zuckerrohr, Bananen, Kakao, Baumwolle, Tabak, Mais, Viehwirtschaft


Tierra Templada (warmes Land)

Dazu zählt das Land zwischen ca. 1500 und ca. 3000 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Zone hat ein gemäßigtes Klima und die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen zwischen 18 °C und 25 °C. Die Tagestemperaturen sind niedriger als in der Tierra Caliente, aber dennoch das ganze Jahr über warm.

Im Winter können die Nächte, je nach lokaler Topographie, kühl bis kalt werden und die Temperaturen bis zum Gefrierpunkt fallen.

Die Regenzeit dauert von Mai bis Oktober.

Ein Großteil des mexikanischen Hochlandes liegt in dieser Zone, hier befinden sich die meisten Städte, die während der Kolonialzeit gegründet wurden sowie die größten Städte des Landes wie Mexico-City und Guadalajara. In dieser Klimazone leben die meisten Menschen in Mexiko.

Landwirtschaftliche Nutzung: Anbau von Mais, Weizen, Kaffee, Gemüse, Viehwirtschaft


Tierra fría (kaltes Land)

Dazu zählt das Land zwischen ca. 3000 und ca. 4500 Metern über dem Meeresspiegel. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen zwischen 13 °C und 18 °C.

In diesen Höhen gibt es nur wenige Siedlungen. Im Bundesstaat Chiapas leben einige indigene Bevölkerungsgruppen in dieser Region.

In diesen Höhenlagen befindet sich auch die Baumgrenze.

Landwirtschaftliche Nutzung: Weizen, Gerste, Mais, Kartoffeln, Viehwirtschaft


Tierra Helada (eisiges Land)

Dazu zählen die Regionen zwischen ca. 4500 und ca. 6000 Metern über dem Meeresspiegel. Die Gebiete sind im Winter teilweise von Schnee und Eis bedeckt. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei etwa 10 °C.

In Mexiko liegen imposante Bergketten und einige Vulkane in diesen Höhen, der Pico de Orizaba (5564 m), der der höchste Vulkan Mexikos und der Zweithöchste Nordamerikas ist, sowie die berühmten Vulkane Popocatépetl (5393 m) und Iztaccihuátl (5230 m).

Die Vegetation der Tierra Helada besteht hauptsächlich aus kleinen Sträuchern und Gräsern, wodurch die Zone für Weidetiere geeignet ist.


Tierra Nevada (Schneeland)

Dazu zählen alle höheren Regionen, die ständig von Schnee und Eis bedeckt sind. Mittelamerika hat keine Tierra Nevada-Zone, sie ist in den höheren Anden-Gebirgsketten Südamerikas zu finden.

Landwirtschaftliche Nutzung: unkultivierbar


 

  Linkhinweise und Quellen

Informationen zu den Höhenstufen

Wikipedia: Informationen zu den Höhenstufen


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