Nationalpark Arrecifes de Xcalak

Parque Nacional Arrecifes de Xcalak

Der Nationalpark Arrecifes de Xcalak ist ein Naturschutzgebiet an der Südküste des Bundesstaates Quintana Roo, auf der Halbinsel Yucatán. Der Park erstreckt sich entlang einer Küstenlinie von etwa 60 Kilometern und umfasst 13.495 Hektar an marinen Ökosystemen, darunter Korallenriffe, und 4.543 Hektar an Feuchtgebieten, Küstenlagunen, Stränden und tropischen Regenwaldgebieten.

Fauna und Flora

Im Nationalpark gibt es verschiedene miteinander verbundene Ökosysteme wie Korallenriffe, Feuchtgebiete, Küstenlagunen, Strände und Waldgebiete. In den Korallenriffen, mit einer reichen Vielfalt an Korallenarten, leben zahlreiche Meereslebewesen, von kleinen bunten Fischarten, über Barsche und Rochen bis hin zu verschiedenen Haiarten. Es gibt auch Meeresschildkröten, darunter bedrohte Arten wie die Unechte Karettschildkröte und die Grüne Meeresschildkröte.
Die Küstengebiete des Parks, insbesondere die Mangrovenwälder, bieten Schutz und Nahrung für eine Vielzahl von Organismen. In den Mangrovenwäldern, die eine wichtige Rolle bei der Küstenstabilisierung spielen, leben eine Vielzahl von Vögeln, Reptilien und kleinen Säugetieren.

Das Lagunensystem Río Huach, das Teil des Parks ist, besteht aus Feuchtgebieten und Lagunen mit direkter Verbindung zum Meer. Die Feuchtgebiete spielen eine entscheidende Rolle als Brutstätten für zahlreiche Fischarten und Krebstiere.

Geschichte und Kultur

Die ersten Siedlungen in der Region stammen aus der präkolumbianischen Zeit. In der Nähe befinden sich die Ruinen der Maya-Stadt Xcalak, von der die Stadt ihren Namen hat. Die Maya nutzten die Küstengewässer zum Fischfang und als Transportwege. Die Geschichte des heutigen Ortes Xcalak geht auf die Gründung eines mexikanischen Marinestützpunktes zurück, der als Kontrollpunkt für die Region diente.

Später als in der Region Kokosplantagen entstanden, wurde es ein wichtiger Hafen für den Export von Kopra. Der Hurrikan Janet verwüstete jedoch im Jahr 1955 einen Großteil des Ortes und zerstörte die Kokosplantagen. Nach dem Wiederaufbau spezialisierten sich die Einwohner auf die Hummerfischerei, wovon die lokale Wirtschaft auch heute noch profitiert.

Tourismus und Aktivitäten

Der Nationalpark ist ein beliebtes Reiseziel für Naturliebhaber und Taucher. Die klaren Gewässer und die farbenprächtigen Korallenriffe bieten erstklassige Möglichkeiten zum Schnorcheln und Tauchen. Im Park gibt es auch Wanderwege entlang der Küste und durch die Mangrovenwälder. Darüber hinaus bieten sich Möglichkeiten für andere Freizeitaktivitäten wie Kajakfahren, Bootstouren, Hochseefischen und Vogelbeobachtungen. Die unberührten Strände laden zum Entspannen und Sonnenbaden ein.

Es wird erwartet, dass die geplante Tourismusentwicklung an der Costa Maya, durch die Regierung des Bundesstaates Quintana Roo, die Zahl der Besucher in der Region erhöhen wird. Auch die Gemeinde Xcalak will Gebiete innerhalb des ausgewiesenen Nationalparks für touristische Zwecke (z.B. Hotelbau) nutzen. Dies könnte jedoch eine potenzielle Bedrohung für die Ökosysteme innerhalb des Parks darstellen.

Schutzmaßnahmen

Der Nationalpark wird von der Nationalen Kommission für Naturschutzgebiete verwaltet, die verschiedene Richtlinien und Vorschriften festgelegt hat, um die Natur und Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten.

Zu den Schutzmaßnahmen gehören die Überwachung der Aktivitäten im Park, die Begrenzung des Zugangs zu empfindlichen Gebieten, die Förderung umweltfreundlicher Praktiken im Tourismussektor und die Sensibilisierung der Besucher für die Bedeutung des Schutzes der natürlichen Ressourcen.

Seit 2003 ist der Nationalpark als Ramsar-Schutzgebiet ausgewiesen, was auf die international anerkannte Bedeutung für den Erhalt von Feuchtgebieten und der darin vorkommenden Arten hinweist.

 

Allgemeine Daten

Bundesstaat: Quintana Roo

Fläche: 17949,46 ha

Gründung: 2000

Ramsar-Schutzgebiet: Seit 2003

Naturschutzgebiet: Nationalpark (Parque Nacional)

Region: Halbinsel von Yucatán und mexikanische Karibik (Península de Yucatán y Caribe Mexicano)

 

+ Virtuelle Rundgänge, Videos und Fotos


 

 

Linkhinweise und Quellen