Mexikanische Küche – Paste

Die mexikanische Küche ist bekannt für ihre Vielfalt und die Verschmelzung von Traditionen. Ein besonders interessantes Beispiel dafür sind die Pastes aus Hidalgo, die britische und mexikanische Kulinarik miteinander kombinieren. Ursprünglich von britischen Bergleuten aus Cornwall eingeführt, wurden die Cornish Pasties durch die Einflüsse lokaler Zutaten neu interpretiert und entwickelten sich zu einem gastronomischen Wahrzeichen in Hidalgo und speziell in den Regionen Real de Monte und Pachuca.

 

 

Geschichte und Bedeutung


Die Geschichte der Pastes beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als britische Bergleute aus Cornwall, einer Bergbauregion in England, nach Mexiko kamen, um in den Silberminen von Real del Monte zu arbeiten. Sie brachten nicht nur ihre Technologie und Arbeitsmethoden, sondern auch ihre Esskultur mit.

Der Cornish Pasty ist eine gefüllte, halbmondförmige Teigtasche und war ein Grundnahrungsmittel für die Bergleute in Cornwall. Sie wurden mit Fleisch oder Gemüse gefüllt und waren nicht nur nahrhaft, sondern auch leicht zu transportieren. Als die Briten nach Real del Monte kamen, brachten sie den Cornish Pasty mit. Diese Teigtasche wurde auch hier ein fester Bestandteil der Verpflegung der Bergleute.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Paste von einem britischen Arbeiteressen zu einem kulinarischen Symbol der Region Hidalgo. Die lokale Bevölkerung begann, die Pastes in ihre eigene Ernährung zu integrieren und sie mit den lokale Zutaten, darunter Kartoffeln und Bohnen, und nach den lokalen Geschmäckern anzupassen. Diese Kombination führte zu einem neuen Gericht, das heute als Paste hidalguense bekannt ist.

Heute gibt es verschiedene Varianten von Pastes. Neben den traditionellen Füllungen mit Kartoffeln oder Fleisch finden sich moderne Kreationen wie Schinken mit Käse oder süße Varianten mit Apfel oder Milchreis. Diese Vielseitigkeit macht Pastes sowohl als Zwischenmahlzeit, Vorspeise oder Hauptgericht beliebt. Besonders in Städten wie Real del Monte und Pachuca werden Pastes als kulinarisches Wahrzeichen geschätzt und sind ein beliebter Snack bei Einheimischen und Touristen.

In Real del Monte gibt es ein Museum, das Museo del Paste, das die Geschichte der Pastes und ihrer britischen Wurzeln beleuchtet. Außerdem veranstaltet der Ort jedes Jahr das Festival Internacional del Paste, bei dem Besucher die Möglichkeit haben, eine Vielzahl von Pastes-Sorten zu probieren und mehr über ihre Geschichte zu erfahren.

 

 

Herstellung und Zutaten


Die Pastes bestehen aus einem Teigmantel, der aus Weizenmehl hergestellt wird. Nach dem Füllen wird der Teig sorgfältig verschlossen und anschließend im Ofen gebacken, bis die Pastes eine goldbraune Farbe annehmen. Die Vielseitigkeit des Gerichts hat dazu beigetragen, dass es auch in verschiedenen anderen Regionen Mexikos beliebt wurde.

Die Grundzutaten und Schritte für die Zubereitung von Paste umfassen:

  • Der Teig

    • Der Teig wird aus Weizenmehl, Wasser oder Milch, Butter oder Schmalz, Eiern sowie einer Prise Salz hergestellt. Die Zutaten werden zu einem Teig verknetet, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Nachdem der Teig einige Zeit ruhte, wird er zu Kugeln geformt, die dann auf eine Dicke von etwa 3–5 mm zu Kreisen ausgerollt werden.
    • Die Größe der Teigstücke für Pastes variiert je nach Portionsgröße. Bei Pastes, die als Snack oder Vorspeise serviert werden, beträgt ihr Durchmesser etwa 10 bis 12 cm. Als Hauptspeise serviert hat das Teigstück einen Durchmesser von 20 bis 25 cm.
  • Die Füllungen

    • Die traditionellen Füllungen, die Fleisch, Gemüse und Kartoffeln enthalten werden vorgekocht, da die kurze Backzeigt nicht ausreicht, um die rohen Zutaten vollständig gar zu bekommen. Manche modernen Varianten verwenden Füllungen, die keine Vorbehandlung benötigen, z. B. Käse oder Schinken, da diese durch die kurze Backzeit gut gar werden.
    • Herzhafte Füllungen: Kartoffeln und Gemüse werden gewürfelt und vorgekocht, bis sie weich sind, aber nicht zerfallen. Fleisch wird klein geschnitten und geschmort. Es kann direkt gewürzt oder mit einer Sauce kombiniert werden.
    • Süße Füllung: Verschiedene Variationen von süßen Füllungen bieten eine köstliche Ergänzung zu den herzhaften Varianten. Es gibt Fruchtfüllungen, Cremefüllungen und Füllungen mit Milchreis.
  • Das Füllen und Verschließen

    • Die vorbereiteten Füllungen werden auf einer Hälfte des Teigkreises verteilt. Danach wird die andere Teighälfte darüber zusammengeklappt, sodass die Kanten exakt übereinanderliegen und ein „D“ bzw. einen Halbmond bilden.
    • Die Ränder werden leicht angedrückt, um die beiden Teigschichten zusammenzuhalten.
    • Beginnend an einem Ende werden nun etwa 1 cm des Teigrandes leicht schräg nach innen gefaltet. Dieser Vorgang wird in regelmäßigen Abständen bis zum anderen Ende des Teigstückes wiederholt, bis ein Zopf entsteht.
  • Das Backen

    • Die Pastes werden auf ein gefettetes Backblech gelegt und im vorgeheizten Ofen bei 150 °C etwa 20–25 Minuten gebacken, bis sie goldbraun sind. Oft wird die Oberseite vor dem Backen noch einmal mit Milch bestrichen, damit es auch eine schöne goldbraune Färbung gibt.
  • Servieren

    • Die Pastes werden heiß serviert. Als Snack oder Zwischenmahlzeit werden sie in der Regeln warm direkt aus der Hand gegessen.
    • Als Hauptgericht werden sie oft mit einer Beilage wie einem frischen Salat, einer Salsa oder eingelegtem Gemüse ergänzt.

Pastes sind auch ein fester Bestandtteil bei Buffets, Festen und Feierlichkeiten in dieser Region. Häufig werden verschiedene Varianten angeboten, sodass die Gäste ihre Favoriten auswählen können.

 

Linkhinweise und Quellen

Weitere Informationen
Diccionario Enciclopédico de la Gastronomía Mexicana“ von Ricardo Muñoz Zurita: Dieses Nachschlagewerk bietet Informationen über die mexikanische Küche.

Kulturelle Informationen Hidalgo: Informationen über lokale Spezialitäten und kulturelle Veranstaltungen.


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