In diesem Beitrag berichten wir über das Wohnen in Mexiko, über unsere Wohnungssuche, über die Erfahrungen mit den Immobilienmaklern und über den mexikanischen Mietvertrag.
Allgemeines zum Wohnen
Es gibt einige Unterschiede zum Wohnen in Deutschland und gerade für Europäer ist es wichtig, sich aus Sicherheitsgründen die Wohngegend genau anzuschauen und bevorzugt nach bewachten Wohnkomplexen zu suchen.
In Mexiko werden meist nur in den Städten Wohnungen angeboten, ansonsten ist es üblich ein Haus zu mieten. Wohnhäuser bzw. Wohnkomplexe mit mehreren Wohnhäusern sollten über Sicherheitspersonal verfügen. Es gibt in Mexico-City Wohnkomplexe, bestehend aus mehreren Appartementhäusern, die überwiegend von Europäern bewohnt werden. Je nach Preiskategorie und Ausstattung stehen in diesen Gebieten auch Grünflächen, Swimmingpools, Fitnessräume und Sportplätze (Tennisplatz) sowie Tiefgaragen zur Verfügung.
Die sicheren Wohngebiete mit Einfamilienhäusern sind von Mauern/Zäunen umgeben und haben Wachhäuser und Schranken an den Einfahrten oder es handelt sich um einzelne Straßenzüge, die durch bewachte Schranken und Kameras gesichert sind. Auch hier gibt es in Mexico-City Gebiete, die bevorzugt von Ausländern angemietet werden und dementsprechend hohe Mietpreise haben.
Üblicherweise sind in den Wohnungen und Häusern eine Einbauküche und diverse Einbauschränke vorhanden, die Schlafzimmer haben in der Regel einen Raum für die Garderobe (Ankleideraum) oder Einbauschränke.
Generell gilt, Besucher können nicht ohne weiteres in die Wohngebiete fahren. Meist findet eine Ausweiskontrolle statt oder der Ausweis wird einbehalten und bei der Ausfahrt wieder ausgehändigt. Autokontrollen können auch vorkommen (Kofferraum öffnen, teilweise wird mit Spiegeln unter die Autos geschaut).
Wohnungssuche und Makler
In kleineren Städten ist es nicht so wichtig, aber im Großraum Mexico-City ist es empfehlenswert, sich als Erstes damit zu beschäftigen, in welchem Stadtgebiet man wohnen möchte. Bei dem hohen Verkehrsaufkommen sind Anfahrtswege zur Arbeitsstätte von bis zu 2 Stunden keine Seltenheit, das heißt 4 Stunden am Tag im zähfließenden Verkehr im Auto oder im Bus unterwegs zu sein.
Die zweite Überlegung ist, was soll in der Umgebung sein. Für uns war es wichtig, dass Geschäfte, Restaurants, Cafés und Märkte in der Nähe des Wohngebietes sind, dass wir am mexikanischen Alltag teilhaben und wir haben uns bewusst dafür entschieden, in einem Wohngebiet zu leben, in dem überwiegend Mexikaner wohnen.
Wir haben immer wieder gelesen, man soll sich einen Immobilienmakler suchen, der sich um die Wohnungssuche kümmert, aber aus unseren Erfahrungen können wir dem nur bedingt zustimmen. Auf jeden Fall ist es vorteilhaft, sich mit den Angeboten am Immobilienmarkt vorab zu beschäftigen, dazu bieten sich die folgenden Internetseiten an:
Auf diesen Seiten findet man Angebote sowohl von privaten Vermietern, als auch von Immobilienmaklern (Agenturen).
Die Makler erhalten nur dann eine Provision, wenn ein Vertrag erfolgreich abgeschlossen wurde, demzufolge sind sie an der Vermittlung von Wohnungen zu entsprechenden Mietpreisen interessiert.
Der erste Makler war eine Empfehlung von dem zukünftigen Unternehmen. Der Makler hat uns ausschließlich teure Appartements in Wohnanlagen in denen überwiegend Europäer leben oder riesige Häuser in Wohngebieten ausserhalb der Stadt, fernab von Einkaufsmöglichkeiten, gezeigt. Letztere sind bestimmt für Familien mit kleineren Kindern interessant, aber für uns kamen sie nicht in Frage.
Der zweite Makler, eine Empfehlung von anderen Deutschen, hat uns wiederum zu den oben genannten Appartementhäusern geführt und die weiteren Häuser, die wir besichtigen, hatten wir alle schon auf den erwähnten Internetseiten gesehen. Bei den Mietpreisen, die er uns für diese Häuser mitteilte, hatte er umgerechnet ca. 100 Euro Provision pro Monat für sich hinzugerechnet. Wir sollten die Miete an ihn zahlen und er würde sich dann um alles kümmern.
Nach diesen Erfahrungen haben wir, mit Unterstützung von Freunden und Kollegen, direkt die Kontaktpersonen über die Internetseiten angeschrieben und Besichtigungstermine vereinbart. Auch hielten sie es für angebracht, uns zur Besichtigung zu begleiten. So haben wir dann relativ schnell ein Haus zu dem angegebenen Mietpreis gefunden.
Mietverträge
Der Mietvertrag wird immer für ein Jahr abgeschlossen und es sind zwei Bürgen erforderlich, die den Mietvertrag ebenfalls mit unterzeichnen müssen. Sie werden hinsichtlich ihrer finanziellen Mittel von der Immobilienagentur intensiv überprüft. Am einfachsten ist es, wenn der Arbeitgeber bürgt.
Der Mietvertrag wird jedes Jahr neu aufgesetzt und muss von allen beteiligten Personen unterschrieben werden. Die Verwaltungskosten die hierbei anfallen, werden dem Mieter in Rechnung gestellt.
Die Bürgen kann man nur mit großem Aufwand wechseln. Wir hatten das Problem, dass ein Bürge zwischenzeitlich in die USA ausgewandert ist und haben überlegt, einen neuen Bürgen einzusetzen. Der Vermieter teilte uns mit, dass es einfacher ist, den Mietvertrag in die USA zur Unterschrift zu senden.
Im Mietpreis sind keine Nebenkosten enthalten. Die Kosten für Strom und Wasser werden alle acht bis neun Wochen von den Versorgungsunternehmen in Rechnung gestellt. Gas zahlt man direkt bei Lieferung.
Die Kosten für die Security sind entweder in der Miete enthalten oder müssen, wie in unserem Fall, monatlich separat bezahlt werden.
Es ist auch üblich eine Kaution von einer Monatsmiete zu hinterlegen.