Auf dieser Seite berichten wir über unsere Erfahrungen beim Wäschewaschen mit typischen mexikanischen Waschmaschinen und der Suche nach Maschinen, die europäischen Vorstellungen entsprechen.
Warum wir uns gegen die Mitnahme unserer deutschen Geräte entschieden haben
Die Stromspannung in Mexiko beträgt 110-127 Volt, die Frequenz 60 Hertz. Die deutschen Waschmaschinen und Wäschetrockner benötigen eine Spannung von 220-240 Volt und eine Frequenz von 50 Hertz. Hinzu kommt, dass die max. Leistung der Waschmaschine mit 2500 Watt und die des Wäschetrockners mit 3000 Watt angegeben waren.
Für den Betrieb in Mexiko wären also ein oder zwei Spannungsumwandler mit hoher Leistung erforderlich gewesen, deren Preis ein paar hundert Euro betragen hätte. Ausserdem hatten wir bedenken, dass beide Geräte gleichzeitig laufen können, ohne das Netz zu überlasten.
Die zweite Überlegung war, die Geräte brauchen natürlich auch ihren Platz im Container und das wiederum erhöht die Transportkosten. Ausserdem müssen alle Geräte mit einem Wiederbeschaffungspreis deklariert werden und das würde dann wiederum die Transportversicherung erhöhen.
Da unsere deutsche Waschmaschine und der Wäschetrockner auch schon ein paar Jahre alt waren, fanden wir, dass sich diese Kosten nicht lohnen und wir in Mexiko neue Geräte kaufen.
Wäsche waschen mit typischen mexikanischen Waschmaschinen
Da wir die erste Zeit im Hotel wohnten, haben uns Freunde angeboten, unsere Wäsche bei ihnen zu waschen. Gute Idee dachten wir, die Kleidung im Hotel wird mit vielen Chemikalien gewaschen und so ein richtiger Waschvorgang tut der Wäsche mal gut.
Also haben wir gewohnheitsmäßig unsere Sachen nach den empfohlenen Waschtemperaturen getrennt und los ging es mit unseren Tüten.
Das normale Fassungsvermögen einer Waschmaschine liegt hier bei 15 bis 20 kg, dementsprechend groß sind die Geräte, für uns im ersten Moment überdimensional groß.
Nachdem wir den Toplader (Maschine, die von oben aufgeklappt wird) geöffnet hatten, blickten wir in eine riesige Trommel mit einer Säule in der Mitte. Mein erster Gedanke war, was ist das denn?
Ich leerte meine Tüten mit der 40-Grad-Wäsche in die Trommel, die gerade mal zur Hälfte gefüllt war und wartete auf weitere Anweisungen, denn ich konnte keine Einstellungsmöglichkeiten für die Temperatur sehen. „Und was ist mit deiner restlichen Wäsche“ war die Frage. Auf meine Antwort, dass es sich dabei um Wäsche mit anderer Waschtemperatur handelt, lernte ich, dass diese Waschmaschinen keine Heizung haben und alles bei gleicher Temperatur gewaschen wird und zwar je nachdem, ob sie am warmen oder kalten Wasser angeschlossen sind.
Also kam die Wäsche aus den anderen Tüten auch noch in die Trommel. Waschmittel und Weichspüler wurden dann direkt über die Wäsche gegossen und der Waschvorgang gestartet.
Nach einer halben bis dreiviertel Stunde war die Waschmaschine fertig und beim Öffnen war die Wäsche entweder durch die Zentrifugalkräfte an den Rand gepresst oder um die Säule gewickelt. Oh je, dachte ich mir, wenn wir dann mal selber eine Maschine haben und waschen, werden unsere Sachen wohl nicht allzu lange halten.
Waschmaschinen, die europäischen Vorstellungen entsprechen
Nach dieser Erfahrung haben wir uns über das Angebot von Waschmaschinen auf dem mexikanischen Markt informiert und festgestellt, dass es auch Frontlader gibt, die eher unseren europäischen Vorstellungen von Wäsche waschen entsprechen. Bei denen die Wäsche in der Trommel gedreht wird, die verschiedene Programme, Temperatur- und Schleudereinstellungen sowie Fächer für Waschmittel und Weichspüler haben. Aber die meisten haben keine Heizung, die gibt es nur bei den Luxusmodellen, und diese sind, verglichen mit Waschmaschinen in Deutschland, sehr teuer.
Wir haben uns dann für einen Frontlader ohne Heizung entschieden, der zwei Wasseranschlüsse für warmes und kaltes Wasser hat. Die Warmwasserleitung ist mit dem Gasboiler verbunden, so dass heißes Wasser in die Waschmaschine fließt. Die Waschmaschine reguliert dann die Temperatur, indem bei Bedarf noch kaltes Wasser zugeführt wird.
Es gibt verschiedene Programme – Normalwäsche, Feinwäsche und ein Programm für stark verschmutze Wäsche, zwei Fächer für Waschmittel und Weichspüler und man kann u.a. die Temperatur und die Schleudergeschwindigkeit regulieren.
Mit einem Fassungsvermögen von 17 kg müssen wir nun nicht mehr so oft waschen. Auch wenn der Waschvorgang nur halb so lange dauert, wie wir es von deutschen Waschmaschinen gewohnt waren, die Wäsche wird sauber.
Der mit Gas betriebene Wäschetrockner
Danach haben wir uns auch entschlossen, einen Wäschetrockner anzuschaffen. Natürlich ist der genauso groß wie die Waschmaschine und er wird mit Gas betrieben, denn Strom ist in Mexiko im Vergleich zu Gas ziemlich teuer.
Die erste Zeit war es schon sehr gewöhnungsbedürftig, dass sich eine Gasflamme im Trockner entzündet, wenn er benutzt wird, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Er funktioniert hervorragend und das ist schließlich ausschlaggebend.
Der Wäschetrockner hat mehrere Programme für Feinwäsche und für eine Normalfüllung, für wenig oder schwere Wäsche . Regulierbar sind die Drehzahl (Trocknungslevel) und die Temperatur und es gibt sogar eine Knitterschutzfunktion.
Wer noch mehr über das Thema lesen möchte, hier ist noch ein Link zu einem Artikel zum und über das Waschen auf dem amerikanischen Kontinet.
howtoguide: Albtraum Waschmaschine in den USA