In diesem Beitrag berichten wir über die Versorgung der Haushalte mit Strom, Wasser und Gas, wie die jeweilige Abrechnung des Verbrauchs erfolgt und welche Möglichkeiten es zur Bezahlung gibt. Desweiterem haben wir eine kurze Information zur Müllentsorgung aufgeführt.
Stromversorgung – Stromabrechnung
Im Allgemeinen klappt die Stromversorgung in Mexiko recht gut, Stromschwankungen kommen allerdings häufig vor und auch mit kompletten Stromausfällen muss man immer rechnen. Diese können schon mal ein paar Stunden andauern. Es ist also praktisch, wenn der Haushalt über Taschenlampen und Kerzen verfügt.
Die Stromversorgung und Stromabrechnung erfolgt durch das staatliche Unternehmen CFE (Comisión Federal de Electricidad). Zwar wurde der Strommarkt liberalisiert, doch alle privaten Anbieter müssen an CFE liefern, so dass das Unternehmen den Markt kontrolliert und den Strom verteilt.
Die Stromzähler in Mexiko sind generell an den Außenfassaden der Häuser angebracht, so ist es nicht erforderlich einen Termin zum Ablesen des Stromzählers zu vereinbaren. Wir haben den Mitarbeiter des Energieunternehmens noch nie gesehen, nur anhand der Rechnung erfahren wir, wann er da war.
Die Abrechnung über den verbrauchten Strom wird alle zwei Monate von CFE zugestellt. Dabei handelt es sich um den tatsächlich verbrauchten Strom, Vorauszahlungen wie in Deutschland gibt es nicht. Was uns an der mexikanischen Stromabrechnung gut gefällt ist, dass der Verbrauch des eigenen Haushaltes in einem Diagramm (von grün bis rot) mit dem Durchschnittsverbrauch der mexikanischen Haushalte dargestellt wird. Ausserdem werden neben den aktuellen Verbrauchsdaten auch die Daten der letzten zehn Abrechnungen (zwei Jahre) mit aufgeführt.
Zum Bezahlen der Stromrechnung gibt es mehrere Möglichkeiten:
- über Onlinebanking
- am Bankschalter
- an CFE eigenen Bezahlautomaten
- über ein Onlinekonto direkt auf der Webseite von CFE
- an der Kasse im Supermarkt und bei anderen Vertragspartnern
Wir empfehlen zumindest einmal einen dieser CFE-Automaten auszuprobieren. Die Automaten sind in Einkaufszentren vor einer CFE-Filiale oder als Drive-In-Schalter zu finden. Die Abwicklung ist einfach – es wird der Code von der Rechnung eingescannt, der Betrag angezeigt und dann versucht man geduldig die Geldscheine einzuführen, bis sie endlich vom Automaten akzeptiert werden. Zuviel gezahltes Geld wird nicht erstattet. Es wird ein Beleg ausgedruckt, auf dem die Gutschrift für die nächste Abrechnung steht.
Tipp: Es ist empfehlenswert, das auf der Rechnung angegebene Zahlungsziel zu beachten. Vergisst man einmal die Rechnung zu bezahlen, wird der Betrag automatisch in die nächste Abrechnung übernommen und zwar mit einem kräftigen Aufschlag.
Wasserversorgung – Wasserabrechnung
Die Wasserversorgung im Großraum Mexiko-City ist ein großes Problem. Viele Wohngebiete haben keinen Zugang zu sauberen Wasser und einige Gebiete überhaupt keinen Wasseranschluss. Die Menschen, die dort leben, werden mit Wasser für den täglichen Bedarf von LKWs beliefert.
Ich schreibe dies als Einleitung, weil uns bewusst ist, dass wir mit unserem Wassertank privilegiert sind. Wenn Wasser fließt, wird der Tank automatisch gefüllt und wenn kein Wasser fließt, haben wir bisher immer genügend Reserven gehabt, so dass sich dies bei uns nicht auswirkte.
Die Qualität des Wassers ist ganz unterschiedlich, manchmal ist es etwas rostig und manchmal auch mehr als üblich gechlort. Als Trinkwasser und zum Kochen ist es nicht geeignet.
Die Wasserversorgung wird in Mexiko durch über 2.300 Betreiber (Agua Potable Alcantarillado y Saneamiento) übernommen. Von dem jeweiligen Betreiber enthält man alle zwei Monate eine Wasserabrechnung. Die Wasserabrechnung erfolgt nach Blocktarifen, d.h. bis zu einer bestimmten Verbrauchsmenge zahlt man einen festgesetzten Preis und erhöht sich der Verbrauch, wird man einem höheren Tarif zugeordnet.
Zum Bezahlen der Wasserrechnung gibt es mehrere Möglichkeiten:
- über Onlinebanking
- am Bankschalter
- in einer Filiale/ einem Büro des Wasserunternehmens
Wird das Zahlungsziel auf der Rechnung nicht eingehalten, kann die Rechnung nur noch in einem Büro des Wasserunternehmens bezahlt werden. Hier ist der Aufschlag aber gering.
Gasversorgung – Gasabrechnung
In zahlreichen Gebieten gibt es Gasleitungen, die an die Häuser angeschlossen sind. Bei uns ist das nicht der Fall. Wir haben einen Gastank auf dem Dach und der wird von einem LKW aus gefüllt.
Die Gaswagen fahren jeden Tag durch die Straßen und kündigen ihr Kommen durch einen speziellen Glockenton an. So hat man meist noch Zeit, auf die Straße zu gehen und den Lkw anzuhalten.
Dann lehnt der Arbeiter seine Leiter an der Fassade an und klettert mit dem Schlauch auf das Dach. Vorher sollte man noch die gewünschte Menge sagen, ansonsten wird der Gastank voll befüllt. Die Gaspreise sind in der Regel auf dem Lkw aufgeklebt, sie richten sich nach dem aktuellen Gaspreis.
Nach der Betankung stellt ein seriöser Anbieter eine Rechnung aus und verweist auch auf die Anzeige am Gaswagen, wo man die Menge ablesen kann.
Gas wird in unserem Haushalt zum Kochen, zur Warmwasseraufbereitung und für den Wäschetrockner verwendet. 200 Liter Flüssiggas reichen bei uns für 3 bis 4 Monate.
Zum Bezahlen der Gasrechnung gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Barzahlung
- Zahlung mit Bankkarte / Kreditkarte (das Gasauto hat ein Terminal dabei)
Müllentsorgung
In den Wohngebieten gibt es keine Mülltonnen sondern Müllkörbe. Dies sind Eisengestelle, die vor jedem Grundstück fest in den Boden einbetoniert sind. Da werden die Mülltüten, die bei uns täglich abgeholt werden, reingestellt. Sperrige Gegenstände platziert man einfach davor. Hier kann es passieren, dass sie ein paar Tage stehen bleiben, bis sie mitgenommen werden. Aber daran stört sich keiner.
Mülltrennung gibt es in Mexiko nicht. Gewohnheitsmäßig sortieren wir Tüten mit Flaschen und Gläsern, Hausmüll und Verpackungsmaterial. Das liegt auch daran, dass wir gelesen haben, dass sich die Müllmänner durch den Verkauf von Flaschen und Gläsern und anderen verwertbaren Materialen ihr geringes Einkommen ein wenig aufstocken.
Der Müllwagen kündigt sich durch Hupen und einen Schreier an, der vorausgeht und ständig „Basuuura“ (Müll) ruft. Jetzt hat man noch Gelegenheit eventuellen Müll auf die Straße zu bringen.