Geschichte
Wo sich heute die Metropolregion Puebla ausstreckt, existierten in präkolumbischer Zeit einige Dorfgemeinschaften. Man nannte das Gebiet Cuetlaxcoapan bzw. Cuetlaxcoapan –Tal.
Die Gründung Pueblas geht auf ein Schreiben des Bischofs von Tlaxcala an die spanische Königin zurück, wo er die Notwendigkeit einer Siedlung an der Handelsstraße zwischen Veracruz und Mexico-City begründet, um die Handelswaren vor Überfällen zu schützen.
Im Jahre 1531 begann man mit dem Aufbau der Siedlung. Der Stadtgrundriss wurde nach spanischem Vorbild entworfen, ein Schachbrettmuster mit dem Hauptplatz im Zentrum. Aufgrund von Überflutungen wurde die erste Siedlung aufgegeben und man gründete am Westufer des Flusses San Francisco, an einem höher gelegenen Standort, die neue Stadt.
Laut einer lokalen Legende geht der Stadtgrundriss auf Engel zurück, die noch heute im Glockenturm der Kathedrale über die Stadt wachen sollen. Deshalb wurde die Stadt Puebla de los Ángeles genannt.
Die strategisch gute Lage ließ die Stadt wachsen und bald zur zweitwichtigsten Stadt im kolonialen Mexiko werden. In der Umgebung gründeten verschiedene Mönchsorden Klöster.
Um den wachsenden Reichtum zu präsentierten, baute man die eleganten Kolonialgebäude und Herrenhäuser sowie zahlreiche Kirchen, die noch heute das Altstadtbild prägen.
Eine bedeutende Rolle spielte Puebla während der französischen Intervention. Hier fand unter Führung von General Ignacio Zaragoza am 5. Mai 1862 die Schlacht von Puebla statt, wo das französische Heer besiegt wurde. Der 5. Mai (Cinco De Mayo) ist heute ein Nationalfeiertag. Ihm zu Ehren wurde die Stadt in Puebla de Zaragoza umbenannt.
Seit dem 19. Jahrhundert ist die Stadt im stetigen Wachstum. Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert ließen sich zahlreiche Einwanderer aus Europa und dem arabischen Raum nieder. In den letzten Jahrzehnten wuchs die Bevölkerungszahl, bedingt durch die Landflucht, erneut.
Gegenwart
Heute ist Puebla eine moderne mexikanische Millionenstadt und hat sich zu einem wichtigen Industrie- und Wirtschaftszentrum sowie zu einem Bildungs- und Kulturzentrum entwickelt.
Seit den 1960er Jahren produziert beispielsweise der Volkswagen-Konzern in Puebla verschiedene Automobil-Modelle und beschäftigt heute ca. 15.000 Mitarbeiter. Darüber hinaus haben sich zahlreiche Automobilzulieferer angesiedelt sowie einige High-Tech- Unternehmen, chemische Industrie und Textilindustrie. Die Industrieparks befinden sich in den Außenbezirken der Stadt.
Puebla bietet ein breites Bildungsangebot von öffentlichen und privaten Einrichtungen. Nach Mexico-City gibt es hier die meisten Universitäten, darunter die renommierte Universität Benemérita Universidad Autónoma de Puebla (BUAP) und das Technologische Institut. Viele Universitäten genießen ein hohes nationales und internationales Ansehen und machen Puebla zu einer internationalen Studentenstadt.
Die Altstadt mit ihrer kolonialen Architektur und den zahlreichen Kirchen und Plätzen wurde 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Dazu zählen die öffentliche Gebäude, Wohngebäude und religiösen Bauten, die zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert in dem Gebiet um den Zocalo errichtet wurden. Hier ist auch der ursprünglich schachbrettartige Stadtgrundriss noch größtenteils unverändert geblieben.
Mit der Erklärung zum UNESCO Weltkulturerbe gelang es, eine weitere Zerstörung des Altstadtensembles zu verhindern, die durch das rasante Bevölkerungswachstum drohte. Erst außerhalb des geschützten Bereiches dürfen neue Gebäude errichtet werden. Seitdem gelang es, zahlreiche Gebäude zu restaurieren.