Festung und Museum „San Juan de Ulúa“

Museo del Fuerte de San Juan de Ulúa

Die Festung „San Juan de Ulúa“ liegt auf einer kleinen Insel vor der Stadt Veracruz. Die Geschichte der Insel reicht bis in die vorspanische Zeit zurück, als sie den Namen „Tecpan Tlayácac“, was in etwa „Nase oder Vorsprung “ bedeutet, trug. An diesem Ort befand sich ein Heiligtum für den Gott Tezcatlipoca, eine aztekische Gottheit der Dunkelheit. Die Bewohner von Culúa hatten ihm zu Ehren einen Tempel errichtet.

Im Jahr 1518, genauer am 24. Juni, erreichten spanische Expeditionsteams die Insel und gaben ihr den Namen San Juan de Ulúa. Dieser setzt sich aus San Juan Bautista (einem Heiligen, der am 24. Juni verehrt wird) und einer abgeleiteten Bezeichnung des Ortes zusammen.

Nach der Ankunft von Hernán Cortés im Jahr 1519 wurde auf dem Festland, gegenüber der Insel, ein Lager errichtet und im selben Jahr wurde der Ort Villa Rica de la Vera Cruz gegründet, das heutige Veracruz. Der Ort wurde ein wichtiger Ausgangspunkt für die spanische Eroberung des Aztekenreiches.

Ab 1535 begann man mit dem Bau und der Befestigung des Hafens von Veracruz und der Insel San Juan de Ulúa. Auf der Insel entstand ein Mauerring sowie ein Wachturm. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Insel weiter ausgebaut und verstärkt, um den Bedrohungen durch Piratenangriffe und andere Feinde entgegenzuwirken. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert diente die Festung „San Juan de Ulúa“ zur Verteidigung der Stadt Veracruz, als Hafenmole, Lagerhaus und Zollamt sowie als Gefängnis für Piraten und politische Gefangene. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde sie nur noch als Gefängnis und Lagerhaus genutzt.

Die Festung „San Juan de Ulúa“ gilt als eines der besten Beispiele für militärische Architektur. Das Design und die Bauweise zeugen von den fortschrittlichen Prinzipien und Kenntnissen, die in der damaligen Zeit im Bereich der Verteidigungsbauwerke angewendet wurden. Seit 1961 steht die Festung unter der Verwaltung des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte und ist heute ein Museum.

Ein Besuch ermöglicht es, die beeindruckende Architektur der Festung zu erkunden und mehr über die Geschichte der Region und des Forts zu erfahren. So ist der Rundgang auch ein zwei Hauptthemenbereiche unterteilt: die Kulturen der Golfregion und die Geschichte des Forts.

Im archäologischen Bereich „Las culturas del Golfo“ werden die antiken Zivilisationen in der Region, von den Olmeken bis zu den Totonaken und Huasteken vorgestellt und archäologische Fundstücke, darunter Obsidian- und Keramikstücke sowie Überreste eines Ballspiels präsentiert. Schau- und informationstafeln vervollständigen die Darstellung.

Der geschichtliche Teil des Museums erzählt die Geschichte der Insel und des Forts von der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert bis zu den Piratenangriffen während der Kolonialzeit. Es werden Waffen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, Rüstungen und altes Schiffszubehör ausgestellt.

Das Museum ist Teil des INAH-Museumsnetzwerkes.

 

Adresse – Öffnungszeiten – Eintritt

Adresse:

Pedro Sainz de Baranda, Col. Manuel Contreras, CP 91891 Veracruz, Veracruz

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Eintritt:

Erwachsene 90 MXN

 

+ Virtuelle Rundgänge, Videos und Fotos


 

 

Linkhinweise und Quellen