Doku – Stürmisches Land – Tempestad – 2016

Eine Gruppe unbescholtener Leute wird des Menschenhandels angeklagt und inhaftiert. So können die Behörden einen Schlag gegen die organisierte Kriminalität melden, und die Öffentlichkeit ist beruhigt. „Pagadores“ nennt man die Opfer eines solchen Verfahrens in Mexiko. Die Regisseurin Tatiana Huezo lässt in ihrem Film zwei Frauen ihren Leidensweg im korrupten Mexiko erzählen: An einem ganz gewöhnlichen Morgen wird die junge Mutter Miriam an ihrem Arbeitsplatz inhaftiert und ohne Beweise des Menschenhandels bezichtigt. Die Gewalt, die ihr während der Haft wiederfährt, reißt eine Tiefe Lücke in ihr Leben.
Adela arbeitet als Clown in einem Wanderzirkus. Vor zehn Jahren änderte sich ihr Leben ein für alle Mal, als ihre Tochter Monica von Unbekannten entführt wurde. Jeden Abend wird sie während ihrer Show daran erinnert.
„Stürmisches Land – Tempestad” führt den Zuschauer 2.000 Kilometer im Bus von Matamoros bis Cancún durch ein stürmisches, wolkenverhangenes, düsteres Land. Überall gibt es Kontrollen durch martialisch aussehende Schwerbewaffnete, überall herrscht die Angst. Es ist ein Land in einem unsichtbaren Krieg, mit unsichtbaren Fronten.
Die Protagonistin wird nie gezeigt, nur ihre Stimme ist zu hören. Es sind die Bilder, die Raum für eigene Vorstellungen schaffen und die Monstrosität der Erzählung auffangen. Ein Film von ungeheurer Wucht und großer Schönheit.

„Stürmisches Land – Tempestad” ist nach „El lugar más pequeño” Tatiana Huezos zweiter Langfilm. Die Dokumentation wurde 2016 auf der 66. Berlinale gezeigt. (ARD)

 

Informationen zur Sendung

Filmlänge: 100 min
Produktionsjahr: 2016
Produktionsland: Mexiko
Ein Film von: Tatiana Huezo
Erstausstrahlung:

2016, arte

Titel der Episode: Stürmisches Land – Tempestad

 

Video

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