Vulkan Chichinautzin

Das riesige Vulkanfeld Chichinautzin liegt im Zentralen Hochland von Mexiko und erstreckt sich über die Bundesstaaten Mexiko und Morelos, etwa 55 Kilometer südwestlich von Mexiko-Stadt. Es wird von der Sierra Chichinautzin gebildet, die hauptsächlich aus kleinen überlappenden Schlackenkegeln und Schildvulkanen besteht. Diese Gebirgskette bildet eine breite topografische Barriere am südlichen Ende des Beckens von Mexiko und erstreckt sich von der Ostflanke des Nevado de Toluca bis zur Westflanke des Iztaccíhuatl. Er ist Teil des Transmexikanischen Vulkangürtels und wird als nicht aktiv eingestuft.

Fauna und Flora

In der Region des Chichinautzin gibt es eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Zu den Vegetationstypen zählen Kiefern-, Tannen-, Eichen-, Alnus- und Nebelwälder, Sukkulenten, Laubwälder mit abwerfenden Blättern sowie subalpine Wiesen, Grasland und Buschland.

Die reiche Vegetation bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten, wie Fledermäuse, Gürteltiere, Hasen, Eichhörnchen, Waschbären, Dachse, Nasenbären, Wiesel, Füchse, Kojoten, Wildkatzen  und Hirsche. Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Arten von Vögeln, Reptilien und Insekten.

Geschichte und Kultur

Archäologische Untersuchungen in der Region zeigten, dass das Gebiet seit prähispanischer Zeit besiedelt war. Der bekannteste Ausbruch ereignete sich um das Jahr 400 n. Chr., als der Schlackenkegel Xitle einen massiven Lavastrom erzeugte, der landwirtschaftliche Flächen sowie die Pyramiden und andere Strukturen von Cuicuilco und angrenzenden prähispanischen Zentren bedeckte.

Der erste geologische Bericht über das Vulkanfeld Chichinautzin wurde von Alexander von Humboldt im Jahr 1849 erstellt, der die Existenz einer vulkanischen Achse, die sich vom Golf von Mexiko bis zum Pazifik durch das Zentrum Mexikos erstreckt, feststellte.

Da das Vulkanfeld Chichinautzin sich in der Nähe von Mexiko-Stadt befindet, wurden wichtige Studien zur vulkanischen Aktivität in Chichinautzin durchgeführt. Die frühen Arbeiten zum Vulkanismus des Chichinautzin-Komplexes konzentrierten sich auf die Lavaströme des Xitle-Vulkans, die weite Gebiete im Süden der mexikanischen Hauptstadt, einschließlich des Universitätsgeländes der UNAM, bedecken.

Eine Untersuchung von pflanzlichen Überresten unter einem der Lavaströme in der Nähe der Pyramide von Cuicuilco ergab, dass diese ein Alter von über 2.000 Jahren haben, so dass man davon ausgeht, dass das Tal in mehreren Phasen vulkanischer Aktivität entstand.

Tourismus und Aktivitäten

Das Gebiet des Chichinautzin bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten die beeindruckende Vulkanlandschaft zu erkunden. Besucher können über das Vulkanfeld klettern und Bergsteiger einige der kleinen Schlackenkegel besteigen. Auch führt ein Pfad zum Gipfel, der aber nur mit guter Wanderausrüstung und guter Kondition zu empfehlen ist.

Der Vulkan ist von zwei Naturschutzgebieten umgeben, dem Nationalpark El Tepozteco und dem Schutzgebiet für Flora und Fauna – Corredor Biológico Chichanutzin. Hier gibt es zahlreiche Wanderwege und in ausgewiesenen Bereichen besteht die Möglichkeit zum Picknicken und Campen.

Schutzmaßnahmen

Um den Chichinautzin und seine natürliche Umgebung zu schützen, ist er von zwei Naturschutzgebieten umgeben. Sie dienen dem Schutz der einheimischen Fauna und Flora sowie der Erhaltung der historischen und archäologischen Stätten in der Region.

 

  Allgemeine Daten

Lage: Bundesstaat Morelos, Mexico-City

Höhe: 3.930 m

Letzte Eruption: ca. 400 n.Chr.

Vulkantyp: Vulkanfeld

 

+ Virtuelle Rundgänge, Videos und Fotos


 

 

Linkhinweise und Quellen